Fussball ist...
FIFA

Wenn am 28. September FIFA 19 erscheint, geht die Fussballspielserie in ihre 26. Saison. Abgesehen von diversen Sonderausgaben zu Weltmeisterschaften, Champions League oder Straßenfussball veröffentlicht Herausgeber Electronic Arts unter dem kanadischen Label EA Sports jedes Jahr im Herbst eine neue Instanz der Serie. Für mich persönlich ist es die 24. Ausgabe des Spiels, das sich offiziell als Fussballsimulation bezeichnet. Angefangen vom Game Boy, über Nintendo 64, PC und diverse Playstations hat mich der virtuelle Kick all die Jahre begleitet. Natürlich führt das zu einer Diskussion, die vermutlich vielen Fans der Serie bekannt ist: Jetzt kaufst du schon wieder ein FIFA? Ist das nicht jedes Jahr dasselbe?

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Fussball ist...
Arsène Wenger

Es heißt, wenn dich 50 Prozent der Leute lieben und 50 Prozent der Leute hassen, ist das die perfekte Voraussetzung, um ein Rockstar zu werden. Dass solche Weisheiten oft nicht mal das Papier wert sind, auf dem sie stehen, beweist der Protagonist dieses Textes: Arsène Wenger. Kaum ein Fussballtrainer hat in den vergangen Jahren die Anhänger eines Vereins so sehr gespalten wie er. Und doch könnte das Rockstar-Image nicht weiter von ihm weg sein. Nach dem gerade verpassten Einzug in das Europa League Finale hat er noch zwei Spiele auf der Betreuerbank des FC Arsenal vor sich. Tritt er Ende Mai (zumindest) von der Londoner Bühne ab, kann man wahrlich vom Ende einer Ära sprechen. Einem Ende, dass von den höchsten Höhen und aus Fan-Perspektive wohl auch von den tiefsten Tiefen geprägt wurde. (mehr …)

Fussball ist...
Wunderkinder

“Druck? Was für ein Druck? Druck ist, wenn arme Menschen überall in der Welt versuchen ihre Familien zu ernähren. Wenn sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiten müssen, um ihre Kinder zu füttern. Es gibt keinen Druck im Fußball.”, findet zumindest der Startrainer José Mourinho. Als ich als Jugendlicher vor dem Fernseher saß (natürlich oft auch nur vorm Teletext, damals die einzige aktuelle Informationsquelle), war mir natürlich noch nicht wirklich klar, was da am Bildschirm abgeht. Für mich waren das Erwachsene, die nur Fussball spielen brauchen und sonst nichts. Da war es natürlich kein Wunder, dass meine Freunde und ich das auch gerne mal genauso machen wollten. Und tatsächlich ist es dem ein oder anderen auch gelungen, die oft zitierte schönste Nebensache der Welt zum Beruf zu machen. Wie so viele andere auch wurde ich hingegen auf den Boden der Realität geholt und musste bald erkennen, dass so ein Karriereweg nur den Wenigsten vorbehalten ist.

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Fussball ist… 
Boxing Day

Um gleich am Anfang ein Missverständnis aus dem Weg zu räumen: Nein, am Boxing Day wird kein Faustkampf veranstaltet, es handelt sich um einen britischen Feiertag. Während die tatsächliche Herkunft des Begriffs bis heute nicht wirklich geklärt werden konnte, besagt die weitläufig bekannteste These, dass Angestellte von ihren Arbeitgebern am 26. Dezember Schachteln, also Boxen, mit Geschenken oder Geld erhalten haben. Ähnlich dem 8. Dezember, bei uns als “Unbefleckte Empfängnis” bekannt, haben die Geschäfte an diesem Tag geöffnet, mittlerweile gilt der Boxing Day als umsatzstärkster Handelstag des Jahres.

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Fussball ist… 
Andrea Pirlo

In Würde altern dürfen in unserer Gesellschaft eigentlich nur noch Käse und Wein. Diesen Satz las ich kürzlich in einer Tageszeitung und obwohl er mir zwar sehr gut gefällt, kann ich mich mit der Botschaft nicht ganz anfreunden. Einerseits ist unsere Welt von Nostalgie befallen und wir halten an Altbewährtem fest. Andererseits herrscht ein Jugendwahn, gerade im Fussball gilt man mit 40 bereits als Auslaufmodell. Es gibt aber immer wieder Sportler, die beweisen, dass sie gerade am Ende ihrer Karriere zu Höchstleistungen imstande sind. Einer von ihnen ist Andrea Pirlo. Der sympathische Italiener übertrifft sich in Sachen Coolness Jahr für Jahr. Dieser Tage hat er seine Karriere beendet.

Nachdem ich ihn das erste Mal spielen sah, wollte ich meinen Beruf wechseln

Pirlo war die Antithese zum modernen Fussballer: Er schoss kaum Tore, war nicht besonders athletisch und seine Laufleistung war de facto nicht vorhanden. Seine größte Gabe war seine Denkfähigkeit. Auf dem Feld wirkte er wie ein Schachspieler, der seinem Gegner mehrere Züge voraus war. Aber auch auf seine Mitspieler hatte er eine besondere Wirkung. Gennaro Gattuso, seines Zeichens Blutgrätscher, beschrieb seine erste Begegnung mit Pirlo mit den Worten: “Nachdem ich ihn das erste Mal spielen sah, wollte ich meinen Beruf wechseln”. Als neutraler Beobachter stellt sich die Frage, ob diese zwei Herren dieselbe Sportart betrieben haben, ohnehin nicht.

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